PRP im Spiegel neuer Evidenz

28.09.2025

Eine aktuelle Studie in Fertility & Sterility (September 2025) hat erneut den Blick auf die intraovarielle PRP-Therapie gelenkt. Die Ergebnisse sind klarer, als mancher erwartet hätte:

Bei Frauen mit eingeschränkter Eizellreserve verändert PRP nicht die Zahl der Eizellen, wohl aber deren Verhalten. Mehr Zellen erreichen die Reife, lassen sich befruchten und entwickeln sich häufiger zu Embryonen. Ein stiller, aber klinisch relevanter Effekt – Qualität statt Quantität.

Bei der vorzeitigen Ovarialinsuffizienz fällt das Bild zurückhaltender aus. Einzelne Follikel lassen sich zwar aktivieren, die grundlegende Erschöpfung des Ovars bleibt jedoch bestehen.

Für viele Patientinnen ist genau diese Differenz wichtig. Oft steht am Anfang der Wunsch, zunächst alle Möglichkeiten mit eigenen Eizellen zu nutzen, bevor man über eine Spende nachdenkt. PRP kann in dieser Phase eine Brücke sein: keine Garantie, kein Ersatz, aber die Chance, den vorhandenen Möglichkeiten mehr Gewicht zu geben.

Da ich PRP seit Jahren in verschiedenen Kontexten einsetze, verfolge ich diese Entwicklungen mit besonderem Interesse. Meine Erfahrung deckt sich mit dem Bild der Studie: kein Allheilmittel, aber ein Verfahren, das in sorgfältig gewählten Situationen einen Unterschied machen kann.

🔗 Zur Originalstudie in Fertility & Sterility